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Unzuverlässig und schlechte Temperaturregelung
Revisado en Alemania 🇩🇪 el 16 de marzo de 2018
Nachdem ich mit 4x Fritz!Dect 301 einen Ausflug ins "Smart-Home" gewagt und mich schon fast den dritten Winter über Fehlfunktionen und schlechtes Regelverhalten geärgert hatte, habe ich wieder auf mechanische Oventrop-Thermostatköpfe mit Flüssigkeitsfühler zurück gewechselt. Endlich gibt es wieder eine schnelle, konstante und über mehrere Räume hinweg gleichmäßige Temperaturregelung, die ohne Batterien, ohne Stellgeräusche und ohne PC/Smartphone/Internet quasi stufenlos und direkt funktioniert.
Es wird immer wieder damit geworben, dass sich mit programmierbaren Thermostaten Energie und damit Kosten sparen lassen sowie der Komfort erhöht. AVM selbst wirbt mit bis zu 30% Energieeinsparung. Hier darf man mir gerne mal erklären, unter welchen Bedingungen dies funktionieren soll. Bei moderaten Raumtemperaturen, einigermaßen guter Gebäudedämmung und wenn man dinge wie Abdrehen beim Lüften (der Heizkörper ist ja meist unter dem Fenster) eh schon beachtet, wahrscheinlich nicht ansatzweise. Die Unterschiede zwischen kaltem oder mildem Winter erscheinen mir größer als eine Temperaturabsenkung bei Nacht/Abwesenheit. Man darf nicht vergessen, dass nach einer Absenkphase nicht nur Luft, sondern auch das Gebäude (Wände, Decken und Möbel/Einrichtungsgegenstände) wieder aufheizen müssen. Dies kostet schnell mehr Energie als zuvor eingespart wurde und dauert seine Zeit, in der man mit schwankenden Temperaturen leben darf.
Alles in allem sehe ich bei den Fritz!Dect 301 keinen Mehrwert zu den mechanischen Thermostaten - habe von "smart" mehr erwartet: Sie machen mehr Arbeit (Konfiguration, Batteriewechsel, das Gefühl sie ständig überwachen zu müssen), lassen für mich die beworbenen Ersparnisse bei weitem nicht erkennen (eher im Gegenteil), haben ein schlechteres Regelverhalten und sorgen zusätzlich immer wieder für negative Überaschungen. Mechanische Thermostate regeln die Temperatur zuverlässig aufs 1/10°C genau, lautlos und ohne Batterien. Es ist für mich kein Problem und sogar schneller kurz am Thermostat zu drehen, statt mit Knöpfen oder gar Smartphone/App zu hantieren. Man muss sich hier nicht über ein Eigenleben der Automatik, laute Kalibrierfahrten mitten in der Nacht, schwankende Temperaturen oder ohne Vorwarnung leere Batterien, die zur Sauna im Raum führen können, ärgern.
Es gibt von mir aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit und dem bescheidenen Mehrwert nur zwei Sterne für die Optik und das Display sowie für den Verzicht auf Cloud und Abbo. Wären die 301er bei der Temperaturregelung feinfühliger und insgesamt zuverlässiger, würde ich sie behalten und auch den Zeitplänen nochmal eine Chance geben. Aufgrund der immer wieder auftretenden Probleme und der schlechten Temperaturregelung, kann ich sie leider nicht weiter empfehlen. Ich bleibe ersteinmal bei den mechanischen Thermostaten und nehme ggf. höhrere Heizkosten zugunsten weniger Stress in Kauf. Es ist für mich komfortabler die Heizkörper bei kanpp 19°C durchlaufen zu lassen, was mir im Alltag ausreicht! Denn das belohnt mich mit einer über mehrere Räume hinweg, die bei offenen Türen über einen unbeheizten Flur miteinander verbunden sind, gleichmäßigen Temperatur. In einzelnen Räumen kann ich bei Bedarf jederzeit mal höher drehen. Diesen Wunsch können die 301er leider nicht erfüllen.
Erläuterungen zu Heizverhalten und Temperaturregelung:
Mit den Fritz!Dect 301 habe ich leider - auch ohne Temperaturwechsel - nie ein gleichmäßiges Heizen hinbekommen (auch nicht mit Offset-Korrektur). Bei den Außentemperaturen im Herbst und Frühling geht das noch einigermaßen. Je mehr sich kalte Außentemperaturen im Winter auf das Gebäude auswirken, desto schlimmer wird es aber. Scheinbar arbeitet die gesamte Temperaturmessung und -Regelung im 0,5°C-Raster und mit einer Hysterese von bis zu +/-1°C - die gemessene Temperatur muss also erst so weit absinken bzw. ansteigen, bevor überhaupt nachgeregelt wird, (zu) kalte und (zu) warme Heizkörper wechseln sich dann ab. Das Regelverhalten ist stark abhängig vom Heizkörper, der Außentemperatur, der Soll-Temperatur und vom Offset. Hinzu kommen die Toleranzen der einzelnen 301er untereinander, was zu unterschiedlichem Verhalten in den verschiedenen Räumen führt.
Die mechanischen Thermostate verhalten sich bei gleicher Einstellung in allen Räumen erstaunlich gleich und regeln quasi stufenlos direkt nach. Es wird also immer die Wärme nachgeschoben, die verloren geht. Das macht für mich einen spürbaren Unterschied!
Die Konsequenz: Bei den mechanischen Thermostaten wirkt ein geringfügiges Verstellen innerhalb von Minuten mess- und fühlbar auf die Raumtemperatur aus. Bei den Fritz!Dect 301 eine Änderung um nur 0,5°C manchmal erst viel später, wenn nach dem Verlassen des Hysteresefensters endlich nachgeregelt wird. Es dauert viel länger bis eine andere Temperatur im Raum erreicht ist.
Dieser Eindruck der schlechten Regelung wird verstärkt, sobald dann auch noch Temperturwechsel per Zeitplan oder App hinzukommen. Nach einer Temperaturabsenkung werden die abgekühlte Räume nicht so schnell wieder aufgeheizt. Dreht man dann weiter auf als eigentlich notwendig wäre, sind die angestrebten Ersparnisse schnell wieder dahin ...
Durch flexible Arbeitszeiten, vermehrt "Home-Office", Freizeitaktivitäten, Urlauben/Feiertagen usw. ist es eh schwierig einen perfekten Zeitplan zu entwickeln. Daran zu denken rechtzeitig nachzujustiertieren oder per App von unterwegs einzugreifen ist auch nicht wirklich komfortabel.
Mir ist klar, dass die Wahl der Hysterese und die Auflösung der Regelschritte immer einen Kompromiss zwischen Temperaturstabilität (Regelgenauigkeit) und häufigeren Stellgeräuschen darstellt und somit auch kein anderes elektonisches Thermostat perfekt sein wird. Hier hat sich AVM wohl für einen leiseren und damit ungenaueren Betrieb entschieden.
Dann kommen noch einige Probleme hinzu:
Als größter Knackpunkt ist hier wohl die unzuverlässige Stromversorgung zu sehen. Eine verlässliche und rechtzeitige Benachrichtigung bei schwachen Batterien gibt es meist nicht. Das Thermostat zeigt eine absinkende Batteriespannung aufgrund einer größeren Ventilbewegung zwar an, weil sich die Batteriespannung aber danach wieder erhohlt, verschwindet das Symbol auch wieder und wenn in dieser Zeit keine Verbindung mit der Fritz!Box aufgenommen wurde, gibt es auch keine Benachrichtigung per App oder Mail. Wer schon mal beim zu Bett gehen eine Sauna im Schlafzimmer vorgefunden hat ("Gerät wird angepasst" im Display; Ventil geöffnet; Batterien ohne Vorwarnung am Ende, so das der Strom für das Bewegen des Ventils nicht mehr ausgereicht hat), weiß was ich meine ...
Weitere aufgefallene Probleme sind:
- E-Paper Display signalisiert trotz leerer Batterien die Funktion (braucht ja keinen Strom für die Anzeige).
- Heizen manchmal über längere Zeit nicht, obwohl die vom Thermostat selbst gemessene Temperatur deutlich unter der Soll-Temperatur liegt und der Raum spürbar kalt ist.
- Unzeitige Kalibrierfahrten auch mitten in der Nacht (bin davon schon mehrfach aufgewacht).
- Sie vergessen ihren "Nullpunkt", d.h. auch bei AUS ist das Ventil/Rohr dauerhaft warm. Erst eine neue Kalibrierung löst das Problem wieder für eine Weile.
- Temperaturänderungen am Thermostat selbst werden nicht immer übernommen, d.h. die neue Temperatur wird zwar angezeigt, intern wird aber noch mit der alten gearbeitet und diese auch an die Fritz!Box gemeldet.
- Manuelle Einstellungen werden durch die Automatik einfach überschrieben -> Heizkörper glühen plötzlich, obwohl man sie vorher bewusst AUS-gestellt hat. Es fehlt also ein manueller Modus.
- Fenster-Auf-Erkennung unzuverlässig und funkt dazwischen, wenn man die Fenster schon längst wieder geschlossen hat und wieder geheizt werden soll.
- Thermostate zeigen plötzlich eine Temperatur (21°C, häufiger passiert) an und heizen entsprechend, obwohl diese nie programmiert wurde und nicht in der Fritz!Box zu sehen ist.
- Zeitumstellung verschlafen, Heizbeginn eine Stunde zu spät.
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